8. Respekt und Toleranz

Vorschlag 8: …damit Deine Nachbar:innen und Du in Potsdam gut & sicher leben: Frauen , Geflüchtete & Queers ermächtigen

Unser Ziel: Wir wollen eine Stadt, die die Werte des Neuen Potsdamer Toleranzedikts von 2008 lebt: Respekt und Akzeptanz, Weltoffenheit und Solidarität, Integration statt Ausgrenzung. Wir wollen, dass Du in Potsdam frei und selbstbestimmt leben kannst – egal, ob Du hier geboren bist oder nicht, wen Du liebst und welchem Geschlecht Du Dich zugehörig fühlst. Potsdam ist in seiner bunten Vielfalt für alle da. Wir wollen ein Potsdam, in dem alle vor Gewalt geschützt sind und in Krisensituationen die richtigen Ansprechpartner:innen finden. Wir wollen ein Potsdam, das keinen Platz bietet für menschenfeindliche Demagogie, sondern mit Weltoffenheit und Toleranz überzeugt. Und wir wollen ein Potsdam, das sich in Anbetracht der eigenen Geschichte seiner Verantwortung für den täglichen Kampf um ein gutes Miteinander, um Völkerverständigung und Frieden bewusst ist und dies auch durch eine aktive antifaschistische Erinnerungskultur lebt. Aufgrund unserer besonderen geschichtlichen Verantwortung setzen wir uns auch dafür ein, jüdisches Leben in Potsdam umfassend zu ermöglichen und zu schützen.

Aber: Auch in Potsdam ist Menschenfeindlichkeit auf dem Vormarsch. Wer nicht ins menschenfeindliche Weltbild passt, wird Ziel von Angriffen. Faschist:innen treten immer offener auf und die Lebenssituation vieler Geflüchteter ist nach wie vor prekär.
Deshalb wollen wir Potsdams Zivilgesellschaft weiter stärken und so Potsdam resilient gegen alte und neue Menschenfeinde machen. Initiativen, die queeres Leben fördern, die Gleichstellung von Frauen unterstützen oder Geflüchteten helfen, wollen wir weiter stärken.

Unsere Forderungen:

  • Deine Freund:innen und Du sollen in Potsdam sicher und offen leben können. Wir unterstützen daher Maßnahmen gegen homo- oder trans*feindliche Gewalt und machen uns für den Ausbau, die Unterstützung und die Absicherung von Projekten und Vereinen stark, die von Rassismus Betroffenen, Geflüchteten sowie LSBTIQ* Unterstützung, Beratung oder Unterkunft bieten.
  • Wir bekennen uns zu einem Potsdam als sicherem Hafen für Geflüchtete. Wir werden uns weiter für eine menschenwürdige Unterbringung aller Geflüchteter einsetzen. Unser Ziel ist ein Umzug in eigene Wohnungen. Auf dem Weg dahin müssen die bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte schnellstmöglich in wohnungsähnliche Unterbringungen umgebaut werden. Unterbringung in Turnhallen auch in Notzeiten müssen vermieden werden. Wir fordern mehr Anstrengungen, Geflüchteten über Job- und Ausbildungsangebote eine dauerhafte Bleibeperspektive in Potsdam zu ermöglichen. Den Migrant:innenbeirat wollen wir weiter stärken.
  • Wir werden die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen weiter verbessern. Bestehende Angebote (Frauenzentrum, Frauenberatungsstelle, Mädchentreff Zimtzicken) wollen wir stärken und weiterentwickeln. Führungspositionen in Verwaltung und bei städtischen Beteiligungen sowie Gremien wollen wir paritätisch besetzen.
  • Für jedes Opfer häuslicher Gewalt muss ein Zufluchtsort zur Verfügung stehen. Bestehende Angebote (Frauenzentrum, Frauenberatungsstelle, Mädchentreff Zimtzicken) wollen wir stärken, weiterentwickeln und ausfinanzieren.
  • Wir setzen uns für eine dem Antifaschismus und Antirassismus verpflichtete Kommunalpolitik ein. Wir werden uns auch weiterhin zur Wehr setzen, wenn alte und neue Nazis Potsdams Straßen für ihre Propaganda missbrauchen.  Wir setzen uns für eine ausgewogene und differenzierte Gedenkkultur unter Einbezug der jungen Generation und eine aktive Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte ein.
  • Potsdamer Straßen und Plätze sollen die Namen von Persönlichkeiten tragen, die sich für Humanismus, Fortschritt und Demokratie und gegen Faschismus, Krieg, Kolonialismus eingesetzt haben.
  • Wir wissen, dass die Voraussetzung für eine gute Entwicklung der Stadt die friedliche Entwicklung der Welt insgesamt ist. Deswegen unterstützen wir Initiativen für den Frieden, wie den Appell der Kommunen an die Bundesregierung zur Verbannung aller Atomwaffen. Wir werden uns weiter für die unbürokratische Aufnahme und Unterstützung aller Opfer von Krieg, Verfolgung und Gewalt einsetzen.