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Tina Lange&Sascha Krämer

Kita-Kinder brauchen eine Perspektive

Zur Fortsetzung der Kita-Schließungen in Potsdam erklären die stellvertrende Fraktionsvorsitzende der LINKEn Potsdam Tina Lange und der Geschäftsführer Sascha Krämer:

 

„Wir fordern ein unverzügliches Ende der Kita-Schließungen in Potsdam, mindestens solange die 7-Tage-Inzidenz mindestens 10 Tage unter 300 liegt. Potsdam hatte zu Beginn des 2. Lockdowns vor Weihnachten wie unter anderem die Prignitz und Oberspreewald-Lausitz die Kitas geschlossen, die Inzidenz war am 24.12. einmalig über 300. Dagegen halten andere Landkreise mit deutlich höheren Inzidenzen wie z.B. die Stadt Cottbus oder Elbe-Elster ihre Kitas weiterhin offen, obwohl dort die Inzidenz stabil über 300 liegt.

 

Auch die aktuelle Eindämmungsverordnung des Landes trifft im Gegensatz zu Schulen und Horten explizit keine einheitliche Regelung für Kitas, sondern bleibt beim Grundsatz der offenen Kitas mit Spielraum für die örtlichen Träger. Das unterschiedliche Vorgehen und die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe schüren auch zu Recht Unverständnis und Unsicherheiten. Die Schließung der Kitas bringt viele Familien an den Rand der Verzweiflung - Homeoffice muss realisiert werden (oft gegen den Willen des Arbeitgebers, der einen vor Ort braucht), oft noch Homeschooling für ältere Geschwister oder die Pflege kleinerer Geschwister. Dazwischen das Kita-Kind, das nicht notbetreuungsberechtigt ist und in die soziale Isolation gezwungen wird. Das wird weder dem Bildungsanspruch gerecht, noch ist es fair.

 

Viele Erwachsene dürfen (müssen) sich weiterhin deutlich mehr im öffentlichen Raum bewegen, die Kinder hingegen sperrt man ein und wiederholt damit die Fehler des Frühjahrs, die man doch versprochen hatte, nicht zu wiederholen - verbunden auch mit allen Risiken für die betroffenen Kinder. Die Aufnahme von Alleinerziehenden in die Notbetreuung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es braucht eine schnelle und planbare Perspektive für alle Kita-Kinder: die Sicherheit, dass angekündigte Maßnahmen auch Bestand haben und ein Konzept, wie der Kitabetrieb auch unter Pandemiebedingungen sicher aufrechterhalten werden kann – für Familien und Beschäftigte.

 

Die Erledigung dieser Hausaufgaben wurde im Sommer versäumt. Land, Kommunen und Träger sind gemeinsam in der Pflicht, dies jetzt nachzuholen.“