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XI. Kultur ist Lebensmittel

Kunst und Kultur haben sich in den vergangenen Jahren in der Landeshauptstadt hervorragend konsolidieren und entwickeln können. Viele Einrichtungen und Projekte haben regional und überregional an Ausstrahlung gewonnen. Neben den städtischen Kultureinrichtungen wie dem Hans-Otto-Theater oder dem Nikolaisaal trägt vor allem auch die bunte Szene der Jugendsozio- und Alternativkultur mit inzwischen fest etablierten Einrichtungen und Projekten wie dem freiLand oder dem Archiv zur Angebotsvielfalt bei.

Von herausragender Bedeutung ist für uns das maßgeblich auf Betreiben der LINKEN entstandene Kunst- und Kreativhaus im Rechenzentrum, das sich in der Mitte der Stadt in kürzester Zeit zu einem Motor der Kreativszene entwickelt hat. Diese Errungenschaft müssen wir langfristig sichern.

Kulturelle und Bildungsangebote sind ein maßgeblicher Faktor für Lebensqualität, nicht nur in unserer Stadt. Umso entscheidender ist, dass der Zugang für alle Potsdamer*innen möglich ist. Deshalb will DIE LINKE Projekte wie "Kultür" aus städtischen Mitteln unterstützen und in städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen sozial gestaffelte Preismodelle umsetzen.

Die Volkshochschule (VHS) hat sich als integraler Bestandteil des "Wissensspeichers" im Herzen der Stadt etabliert und leistet mit ihrem vielfältigen Angebot einen unverzichtbaren Beitrag im Bereich des lebenslangen Lernens, aber auch der interkulturellen Arbeit. Das Konzept der Volkshochschule, Wissen lebensnah und von Praktiker*innen neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit zu vermitteln, wollen wir stärken. DIE LINKE wird sich dafür stark machen, dass dieses Angebot in hoher Qualität erhalten und für alle Einkommensgruppen zugänglich bleibt. Im Zuge des Weiteren Wachstums der Stadt wollen wir prüfen, wie Angebote der VHS auch dezentral in den Stadt- und Ortsteilen etabliert werden können, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Ein möglicher Anknüpfungspunkt hierfür können die neu zu entwickelnden Stadtteilschulen und Bürgerhäuser sein.

DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass:

  • die materiellen und finanziellen Rahmenbedingungen für städtische und freie Kulturträger durch langfristige Fördervereinbarungen gesichert werden, um so Planungssicherheit zu schaffen.
  • die Einhaltung des Mindestlohns und vorhandener Tarifverträge für die Bezahlung der Beschäftigten in den Kultureinrichtungen sichergestellt wird.
  • das Gebäude des Rechenzentrums als architektonische Leistung der DDR-Moderne nicht verschwindet und als Bestandteil der Lösung für einen geplanten Neubau auf der Plantage betrachtet wird.
  • für alle Kreativen im Rechenzentrum und in den geplanten neuen Gebäuden bezahlbare Mieten verankert werden.
  • der gesamte Kulturstandort Schiffbauergasse, u. a. durch eine bessere Anbindung an den ÖPNV vor allem bei Abendveranstaltungen, ein Wege- und Beleuchtungskonzept sowie eine insgesamt bessere Aufenthaltsqualität gestärkt wird.
  • das Jugend- und Kreativprojekt freiLand auf dem Areal in der Friedrich-Engels- Straße mit kommunaler Unterstützung gute Bedingungen für die langfristige Weiterarbeit hat und der Ausbau einschließlich bereits geplanter Bandprobenräume vorangetrieben wird.
  • insbesondere nach dem Abriss der Fachhochschule in der Potsdamer Innenstadt studentische Kultureinrichtungen und –initiativen gesichert und unterstützt werden. Ein Wissenschaftsstandort lebt auch durch studentische Kulturangebote, die für alle Einwohner*innen Potsdams zugänglich sind.
  • die Arbeit bestehender Bürgertreffs/-häuser stabilisiert und zugleich die Errichtung neuer Bürgertreffs in weiteren Stadtteilen vorangetrieben wird, z. B. in Verbindung mit den neuen Schulstandorten.
  • eine weitere internationale Profilierung Potsdams als weltoffener Tourismus- und Kulturstandort mit vielfältigen Veranstaltungsangeboten wie den Musikfestspielen, den Tanztagen, dem Theaterfestival, der "fête de la musique" und vielfältigen Ausstellungen stattfinden kann.
  • die Städtepartnerschaften als Plattform für den interkulturellen Austausch aktiv ausgestaltet und gestärkt werden.
  • die Angebote der kulturellen Bildung für Kinder und Familien mit Vergünstigungen und Gratis-Eintritten wie im Potsdam-Museum noch attraktiver gestaltet werden.
  • die Aufarbeitung und Darstellung der Geschichte des 20. Jahrhunderts insbesondere im Potsdam-Museum sowie die Auseinandersetzung mit dem damit verbundenen Erbe in der Stadt Potsdam forciert wird.
  • keine städtischen Mittel in den Wiederaufbau der Garnisonkirche fließen.
  • das Erbe der DDR-Moderne als architektonischer Teil unserer Stadtgeschichte erhalten, mit nach Möglichkeit öffentlichen Nutzungen versehen und in die aktuelle Stadtgestaltung integriert wird.
  • DDR-Kunst im Stadtbild bewahrt und ein wertschätzender Umgang mit ihr gepflegt wird.
  • ein zentrales Depot für die städtischen Einrichtungen errichtet und damit der Ausbau des Potsdam-Museums verbunden wird.
  • weitere Möglichkeiten im öffentlichen Raum für kreative und künstlerische Betätigung geschaffen werden.

Potsdams Schlösser und Parks sind ein bedeutender Teil des kulturhistorischen Erbes unserer Stadt und prägen ihre Identität. Diese zu bewahren ist uns ein wichtiges Anliegen. Um dieses Erbe für alle Menschen erlebbar zu machen, halten wir am freien Eintritt für die Parks und Gärten der Stadt fest. Die Bewahrung dieses Erbes sollte sich aber in die organische Entwicklung der modernen Stadt einordnen und den Bedürfnissen der Potsdamer*innen gerecht werden.

Der Erhalt der Datscha und des Strandbades Babelsberg ist für uns wesentliches Ziel, an dem wir festhalten. Hier ist Augenmaß und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erforderlich, die den unterschiedlichen Herangehensweisen Rechnung trägt.

Für eine lebendige Gedenkkultur

Für DIE LINKE ist eine dem Antifaschismus und Antirassismus verpflichtete Kommunalpolitik selbstverständlich. Wir setzen uns dafür ein, durch Gedenkstätten, Informationstafeln und Straßenbenennungen des antifaschistischen Widerstands sowie der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, einen breiten antifaschistischen Dialog zu führen und zu fördern und Antifaschismus fest im kommunalen Leben und in der Alltagskultur zu verankern.

DIE LINKE.Potsdam tritt für eine ausgewogene und differenzierte Gedenkkultur ein, die alle Facetten der Stadtgeschichte beleuchtet und nicht nur bestimmte, momentan opportun erscheinende Ereignisse und Personen. Wir wenden uns ausdrücklich dagegen, dass einseitig Zeugnisse und Lebensleistungen insbesondere der revolutionären und Arbeiterbewegung aus dem öffentlichen Raum und damit aus dem städtischen Bewusstsein getilgt werden.