XII. Sportstadt Potsdam - die Angebotsvielfalt stärken
Potsdam verfügt über eine große Vielfalt an sportlichen Angeboten in Vereinen und im Freizeitsport. Viele, insbesondere junge Potsdamer*innen sind regelmäßig sportlich aktiv. Diese Vielfalt wollen wir erhalten und stärken. Vor allem wollen wir Frauen und SeniorInnen stärker für den aktiven Sport gewinnen, die Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen ausbauen sowie die sportliche Betätigung von Menschen mit ausländischen Wurzeln unterstützen.
Der Ausbau der Angebotsvielfalt und die Aufnahme neuer Mitglieder in bestehende Angebote wird durch die Kapazitäten der verfügbaren Sportstätten immer mehr begrenzt. Die bereits im Sportentwicklungsplan der Landeshauptstadt 2014 festgestellten Bedarfe sind längst nicht realisiert und erhebliche neue sind zwischenzeitlich dazugekommen. Mit diesem Zustand wollen wir uns nicht abfinden!
DIE LINKE fordert deshalb eine Fortschreibung des Sportentwicklungsplans und dessen Anwendung als verbindliches Planungsinstrument analog der Schulentwicklungs- und Kitabedarfsplanung.
Schwerpunkte aus Sicht der LINKEN sind dabei:
- die Sanierung aller städtischen Sportanlagen im Bestand sowie die Neuerrichtung an neuen Schulstandorten unter besonderer Berücksichtigung der Bedarfe für die außerschulische Nutzung,
- die Prüfung und Umsetzung von Potenzialen zur Erweiterung und Nutzungsintensivierung bestehender Anlagen,
- die Erweiterung bestehender und die Schaffung neuer Anlagen auch für den nicht vereinsgebundenen Freizeitsport (Bolzplätze, Skate- und BMX-Parcours, Spielplätzen, Multifunktionsflächen), insbesondere im Potsdamer Norden,
- die Schaffung eines Ersatzes für die geschlossene Skaterhalle in der Kurfürstenstraße in möglichst zentraler Lage,
- der barrierefreie Aus- und Umbau und Ausstattung von Sportanlagen für Menschen mit Behinderungen,
- der Ausbau von nicht motorisierten freizeitsportlichen Möglichkeiten am, im und auf dem Wasser,
- die Aufstellung frei zugänglicher Sportgeräte im Stadtgebiet,
- die Ertüchtigung und Ausweisung von Grünflächen für den Freizeitsport.
Grundsätzlich gilt: Eine Schließung von Sportstätten oder deren Rückbau soll nur möglich sein, wenn vorher eine mindestens gleichwertige Ersatzanlage zur Verfügung gestellt wird. Dies gilt auch für Anlagen, die sich nicht im kommunalen Eigentum befinden, für die die Stadt aber im Rahmen baurechtlicher Befugnisse Genehmigungen erteilen muss. Bauliche Veränderungen und sonstige Maßnahmen an Sportstätten, die die Nutzungsmöglichkeiten verändern, sind vor der Auftragsvergabe mit den betroffenen Nutzer*innen abzustimmen.
Das Luftschiffhafen-Areal mit seinen Anlagen ist die größte Sportfläche der Stadt und in seinem Charakter einmalig in Brandenburg. Der Erhalt seiner Sportanlagen ist essentiell für den Charakter Potsdams als Sportstadt und die Ermöglichung von Spitzenleistungen der Potsdamer Athlet*innen. Diese Aufgabe kann jedoch nicht von der Landeshauptstadt allein bewältigt werden, sondern ist in hohem Maße von Fördermitteln aus Bund und Land abhängig. Für den Erhalt der Leistungsstützpunkte sind kontinuierliche Spitzenleistungen der dortigen Athlet*innen Voraussetzung.
DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass die Stadt das in ihrer Verantwortung Liegende tut, um optimale Trainingsbedingungen zu schaffen. Es muss eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Fördermittelgebern geben.
Vom Leistungssport nicht benötigte Kapazitäten auf dem Gelände sollen künftig noch intensiver für eine breiten- und freizeitsportliche Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Breiten- und Spitzensport sind aufeinander angewiesen und können nur miteinander erfolgreich sein. Deswegen setzt sich DIE LINKE dafür ein, das bewährte System der Sportförderung in Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund beizubehalten.
Die tragenden Säulen dieses Systems sind:
- die unentgeltliche Nutzung der kommunalen Sportstätten als Garant für eine lebendige Vereinslandschaft,
- die Förderung sportlich herausgehobener Veranstaltungen mit besonderer Ausstrahlungskraft über Potsdam hinaus und
- die sogenannten "Hauptstadtmittel", die u. a. den Vereinen mit Bundesliga-Mannschaften zugutekommen.
Sie sollen auch künftig gesichert und ausgebaut werden. Eine Ausdehnung der Bundesliga-Förderung auf weitere Sportarten, neben den an der Sportschule beheimateten, muss mit einer entsprechenden Aufstockung der Gesamtfördersumme einhergehen. Eine Verschlechterung der Bedingungen für die etablierten Bundesliga-Mannschaften lehnen wir ab. Bei der Vergabe von Mitteln der Sportförderung ist eine strikte Verfahrens- und Entscheidungstransparenz auch durch die Einbeziehung des Stadtsportbundes zu sichern.
Unser Programm für Potsdam
Ein Potsdam mit allen für alle - sozial gerecht und nachhaltig